Prozesswasser im Offsetdruck
Das Prozesswasser ist im Offsetdruck ist eines
der Themen, wo sich die Meinungen spalten! Generell sollte man aber einiges über das/sein Feuchtwasser wissen.
Meines Erachtens ist es extrem Wichtig zu wissen:
Wie ist mein Feuchtwasser aufgebaut.
1.
Faktor:
Woher kommt mein Rohwasser !?
Und kommt es aus der Leitung oder über eine sogenannte Umkehrosmose!?
Bei beiden Varianten
ist die Wasserhärte entscheidend. Zum Aufbereiten
des Feuchtwasser hat Sich ein
dH (deutsche Härtergrad ) zwischen 8° - 12° dH als
Idealwert herausgestellt.
Auf Grund der Standardisierung nach ISO entscheiden sie die meisten Betriebe für eine Umkehrosmose, da
die Schwankungen sich in der Toleranz halten. Außerdem kann jeder Betrieb das Rohwasser selber
verändern. Das würde bei Leitungswasser nicht funktionieren.
Auf Grund der Standardisierung nach ISO entscheiden sie die meisten Betriebe für eine Umkehrosmose, da
die Schwankungen sich in der Toleranz halten. Außerdem kann jeder Betrieb das Rohwasser selber
verändern. Das würde bei Leitungswasser nicht funktionieren.
Die Bestimmung der Wasserhärte ist entscheiden
für die Wahl des Feuchtmittelzusatzes. Hydrogencarbonate sind durch ihre
alkalische Eigenschaft in gewissen Konzentrationen schlecht für den ph – Wert
und sollten ebenfalls bestimmt werden, wie auch
Chlorid, Nitrat, Sulfat um der Korrosionsbildung vorzubeugen. Es gibt
Grenzwerte die nicht überschritten werden sollten.
!!!Wichtig In Leitungswasser sind Schwankungen im
Härtegrad üblich. Bei
Umkehrosmose dürfen keine Kupferleitungen zum Transport zum Feuchtmittelschrank
benutzt werden, sondern nur Plastik oder Stahl.
Alle Messungen müssen unmittelbar vor dem Mischen in der
Feuchtmittelzentrale analysiert werden.
Deshalb muss die Härte per Teststreifen oder
Laboranalyse bestimmt werde und Regelmäßig kontrolliert werden.
2 . Faktor: Feuchtmittelzusatz
Der Feuchtmittelzusatz ist den Anforderungen entsprechen
auszuwählen.
Checkliste:
-
Wasserqualität
-
Feuchtwerksart
-
Plattentyp
-
Bedruckstoffe
-
Farbe
( Hersteller, Bio o. UV etc.)
Ganz Wichtig:
Alkoholfrei, Alkohol reduziert oder Normal
Dadurch ergeben sich unterschiedliche Eigenschaft und
Anforderungen an den Feuchtmittelzusatz:
-
Stabilisierung
des pH- Wertes
-
Einstellung
der Oberflächenspannung
-
Korrosionsschutz
-
Alkoholersatzstoffe
-
Unterstützung
der Farbtrocknung
-
Plattenschutz
-
Blank
laufen der Walzen verringern
-
Gute
Farb/Wasser Balance
-
Schutz
vor Algenbildung
-
Usw….
Das sind eine Menge Parameter die man beachten sollte,
wenn
nicht sogar muss.
Kommen wir jetzt zu den Segmenten die eine
Feuchtwasserbeurteilung möglich machen, welche Aussagkraft damit verbunden ist
und welche Bedeutung diese haben. Vielen
Anwendern ist nicht bekannt, was die Werte die Ihnen Angezeigt werden bedeuten.
pH – Wert
Der pH- Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen
Charakter einer wässerigen Lösung. Die Potentia Hydrogenii ( Anzahl der
Wasserstoffionen ) bestimmen ob eine wässerige Lösung sauer oder basisch
(Alkalisch ) ist. Dabei ist der Wert 1 sauer, 7 neutral und 14 Alkalisch.
Da wir im Offset ein leicht saures Wasser benötigen, hat man
mit einem pH- Wert zwischen 4,8 – 5,3 gute Erfahrungen gemacht.
Der pH- Wert sagt nichts über die Qualität des Feuchtmittels aus. Er ist nur ein Indiz, dass Zusatz vorhanden ist. Mit der richtigen Dosierung des Zusatzes wird der richtige pH-Wert erreicht. Da die heutigen Zusätze gepuffert sind sollten äußere Einflüsse wie Papier und Farbe weitgehend neutralisiert werden um den pH- Wert stabil zu halten.
Leitwert = µS / cm
Microsiemes misst den elektrischen Widerstand im Feuchtwasser. D.h es wird Strom durch die Flüssigkeit geschossen und ermittelt den Widerstand der wiederum als Leitwert angezeigt wird. Wenn das Feuchtwasser mehr und mehr verunreinigt wird, dann steigt der Leitwert.
Der pH- Wert sagt nichts über die Qualität des Feuchtmittels aus. Er ist nur ein Indiz, dass Zusatz vorhanden ist. Mit der richtigen Dosierung des Zusatzes wird der richtige pH-Wert erreicht. Da die heutigen Zusätze gepuffert sind sollten äußere Einflüsse wie Papier und Farbe weitgehend neutralisiert werden um den pH- Wert stabil zu halten.
Leitwert = µS / cm
Microsiemes misst den elektrischen Widerstand im Feuchtwasser. D.h es wird Strom durch die Flüssigkeit geschossen und ermittelt den Widerstand der wiederum als Leitwert angezeigt wird. Wenn das Feuchtwasser mehr und mehr verunreinigt wird, dann steigt der Leitwert.
In der
Praxis wird das Feuchtwasser gewechselt, wenn der µS um ca. 1000 Punkte
angestiegen ist, zum Anfangswert. Dies ist ein Richtwert, der variabel sein
kann. Solange keine Schwierigkeiten auftreten.
Das setzt
nun voraus, dass der Anfangswert auch notiert wird und eine Regelmäßige
Überprüfung durchgeführt wird.
Regelmäßige Reinigung und Kalibrierung der internen sowie auch Externen
Messgeräte wäre ratsam.
Achtung!!!
Der Leitwert wird auch durch unterschiedliche Zusätze, Temperatur, Alkohol und
Veränderung der Rohwasserqualität beeinflusst.
Isopropanol = IPA
IPA hat
Vorteile sowie auch Nachteile. Im Zeitalter der Ökonomischen und Ökologischen
Druckereien wird immer mehr versucht IPA zu reduzieren oder gänzlich darauf zu
verzichten.
Vorteile:
- senkt die
Oberflächenspannung
- erhöht die
Viskosität = gleichmäßigere Feuchtung
- verdunstet
schnell = Verdunstungskälte kühlt
Druckwerke
- wirkt
schaumhemmend
Nachteile:
-
Gesundheitsschädlich
-
Umweltschädlich
- fördert
Schablonieren
-fördert
Blanklaufen, besonders bei hoher Wasserhärte
- kann
Glanzverlust der Druckfarbe verursachen
Grundsätzlich
sollten max. 8% IPA nicht überschritten werden müssen. (Ausnahmen soll es
geben) Ich selber favorisiere 3- 5% IPA um stabil ein Breites Spektrum zu
produzieren. ( Akzidenzen, Etiketten, Kartonage) Je nachdem welche
Produktpalette bedient werden soll, muss individual entschieden werden.
Benutzt nur
reinen Alkohol. Schneller Test: Ein sauberes Glas zu gleichen Teilen Wasser und
IPA nach ca. 30 Minuten sollte die
Flüssigkeit klar sein. Sollte die Flüssigkeit trüb sein, ist der Alkohol
unbrauchbar. So zusagen: Fussel.
In den
meisten Fällen sind die Anzeigewerte in der Feuchtmittelzentrale 1-2% höhere
als Angezeigt. Falls Ihr ein Aräometer habt könnt Ihr das gegen prüfen.
Den abgelesenen
Wert des Aräometers inklusive Temperaturdifferenz, dann noch mit dieser Tabelle
vergleichen und Ihr habt den tatsächlichen IPA Gehalt eures Feuchtwassers.
Was braucht
man um erfolgreich alkoholfrei zu drucken!?
-
Spezielle
Feuchtwalzen
-
Stabile
und geeignete Prozesswasserqualität
-
Spezielle
Zusätze mit Alkoholersatzstoffen
-
Farbewerktemperierung
-
Gute
verlässliche Messmittel
-
Saubere
und justierte Farb u. Feuchtwerke
-
Filtration
des Prozesswassers
-
Nachhaltigkeit
und Kontrollorgane
Bei Sonderfarben, Metallpigmentierte Farben, empfehle ich so
um 1 -3% Alkohol dazuzugeben um gewissen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
Alkoholreduziert und Alkoholfreies drucken haben immer eine
höherer Wasserführung zur Folge. Deshalb ist eine gute Justierung der Farb und
Feuchtwerk nur zum Empfehlen.
Fazit:
Durch das Feuchtwasser kann man eine Menge Probleme beim
Drucken, als auch mit der Maschine bekommen. Eine Regelmäßige Kontrolle
Reinigungsarbeiten und ein Optimal eingestelltes Feuchtwasser sind für die
Produktion Stabilität absolute Voraussetzung.
Hier ein Foto aus der Praxis:
Der Kunde hatte Problem mit Framing!
Warum wohl???
Hier ein Foto aus der Praxis:
Der Kunde hatte Problem mit Framing!
Warum wohl???
Euer Verbrauchsmateriallieferant hilft euch bei allen Tests und Findung des richtigen Feuchtmittels. Fragt dort einfach mal an. Dieser übernimmt auch die Regelmäßige Kontrolle der Prozess Stabilität.
Gerne nehme Ich fragen und Anregungen entgegen.
Sehr guter und informativer Artikel über Prozesswasser. Vielen Dank dafür! Konnte dabei viel lernen.
AntwortenLöschenVielen Dank für Dein Kommentar.
LöschenHallo!
AntwortenLöschenGibt's ein Messgerät, das sowohl Leitfähigkeit, pH, Temperatur und Konzentration Alkohol in einem misst?
Vielen Dank für Deine Antwort!
Hallo.
AntwortenLöschenDerzeit kenne ich kein Gerät. Ich selber nutze:
WTW Cond 340i Letwert +Ph Wert
Grisco Check für IPA
Wenn jemand eines kennt, bitte unbedingt mitteilen.
Hallöchen!
AntwortenLöschenGibt es einen Richtwert für den Leitwert nach einem Wasserwechsel bei einem laut Hersteller eingestellten Feuchtmittelzusatz? In Literaturen ist diesbezüglich nicht´s erwähnt.
Vielen Dank für die Antwort!
Guten Abend,
LöschenAlso einen Richtwert für den Leitwert kann nicht wirklich getroffen werden, da es viele Einflussfaktoren gibt, wie z.B Rohwasserqualität, Zusatzdichte und Dosierung, sowie Alkoholdosierung oder Alkohol reduziert bzw. Alkoholfrei. Häufig sind Werte zwischen 1300 - 1500 µs bei guter Rohwasserqualität, 3,5 - 4% Zusatz und ca 5% Alkohol. Ist eher als Erfahrungswert zu sehen. Zusatz erhöht und Alkohol reduziert den Leitwert bei der Dosierung. Steigt der Leitwert so ist das ein Indiz für die Verschmutzung des Feuchtwassers durch Rückspaltung von Farbe, Papierstrich usw..
Vielen Dank und weiterhin viel Spaß