Druckplatten im Offset

        
Einige Drucker schenken der Platte wenig Bedeutung. Ich sehe das allerdings etwas anders. Auch durch die Standardisierung und Zertifizierung der Betriebe sollte man der Platte, Aufmerksamkeit widmen. Es hat Sich heraus kristallisiert, dass die Platte einen enormen Einfluss auf Qualität und Produktionsstabilität einer Druckmaschine hat. Der PKS (Prozesskontrollstreifen) sollte deshalb auf jeder Platte mit belichtet sein.

Quelle. Heidelberger Druckmaschinen
 Dieser liefert wichtige Information über die Platte bzw. der Vorstufen Parameter. Wie:
  •  Bebilderungskontrollbereich
  •  Qualität der Bebilderung
  •  Flächendeckung
  •  Information zur Rasterqualität
  •   Kalibrierkurve

Es ist schon häufig vorgekommen, dass mit falschen Tonwertkurven oder schlecht ausbelichteten Platten gedruckt wurde. Bedingt durch Unachtsamkeit oder fehlenden Wartungsintervallen der Vorstufe. Auch dort muss regelmäßig die Chemie gewechselt werden 
und die Optik gereinigt werden.
Ein Blick auf den PKS in der Arbeitsvorbereitung an der Druckmaschine kann eine Menge Probleme vermeiden.

Durch den PKS lässt sich schnell beurteilen ob die Platte in Ordnung ist. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass viele Drucktechnische Probleme  durch falsche Kalibrierkurven oder schlechte Entwicklung der Platte resultierten. Besonders von Bedeutung hat sich die Plattenentwicklung heraus kristallisiert. Wird schon im Pre-Press unsauber gearbeitet und Reinigungsintervalle sowie Entwickler Wechsel vernachlässigt, so entstehen Drucktechnische Probleme wie z.B. Framing. Aber auch Chargen-wechsel beim Plattenhersteller kann Veränderungen bewirken.

Auch bei Druckplatten gibt es ein „Laufrichtung“ ähnlich bedingt wie beim Bedruckstoff. Dies hat Auswirkungen auf die Längung der Druckplatte. Da Alu physikalische Reaktionen (Wärmeentwicklung und Ziehkraft im Plattenspannsystem) nicht kompensieren kann, neigt eine Druckplatte zum länger werden. Dieser Prozess sollte nach ca. 2500 Überrollungen des Plattenzylinders abgeschlossen sein. Da sich die meisten Platten gleichermaßen Längen  fällt dieser Veränderter Zustand selten auf. Leider gibt es auch Platten am Markt die aus Fernost kommen, wo das Trägermaterial nicht das beste Alu ist, dafür billig. Bei diesen Plattentypen kommt es häufig zu „Registerwandern oder Kürzer/Länger drucken“ welches nur auf die Platte zurück zu führen ist.


Bei den Plattenherstellern gibt es auch sehr viele Unterschiede und Plattenvarianten, allein die Rauigkeit ist enorm unterschiedlich bei den Herstellern.  Lasst euch unbedingt Beraten, falls Ihr Problem mit Wasserführung, Haltbarkeit oder Framing habt.  Nicht immer habt Ihr die richtigen Platten zum Optimalen Prozessablauf. Vor allem wenn Ihr den Hersteller wechselt, sollte Ihr darauf achten, dass der Plattenworkflow passt.

Fazit:
Die Bedeutung der Platte im Druckprozess sollte nicht unterschätz werden. Regelmäßige  Visuelle Kontrolle des PKS und Wartungsintervalle des Pre-Press Workflow halte ich für unverzichtbar.
Das ist ein weiterer Schritt zur Prozess Optimierung und Qualitätssicherung.

Ich freue mich auf eure Kommentare. Auch gerne per Email.

Frohes schaffen

Uwe Schulczek

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