[Enorm Wichtig] Das Feuchtwerk im Offsetdruck

Gleich zu Anfang möchte ich mal die Bilder hier nebenan verweisen! Gerne dürft Ihr im Kommentarfeld eure Meinung darüber hinterlassen. Ich denke das mit diesen Feuchtwerken kein ordentliches drucken mehr möglich ist.Dabei ist doch im Offsetdruck das Feuchtwerk ein wichtiger Faktor für stabile und gute Ergebnisse bzw. Druckprodukte. 
Durch meine weltweite Tätigkeiten an Druckmaschinen ist zu erkennen, dass nicht immer Produktions-druck und dadurch fehlende Wartungsintervalle bzw. Reinigungsarbeiten zu Problemen im Feuchtwerk führen.
Immer wieder kommt es durch:
- falsch justierte Walzen,
- stark abgenutzte Walzen,
- falscher Walzenbezug / gummi,
- zulaufende Chromverreibern,
- falsche Zusätze,
- schlechtes IPA oder IPA - Ersatz,
- zu schmutzigen Feuchtwasser,
- falschen Reinigungsmitteln,
- leckagen in Pneumatikzylindern,
zu Problemen bis zu ungewollten Maschinenstillständen. Die Probleme zeigen sich häufig in Tonen, Schmieren, Emulgieren der Farbe, fehlender Farbbrillanz, Farbschwankungen, Framing, usw.. auf.
Ich möchte jetzt nicht ins Detail verfallen, dennoch muss erwähnt werden, dass das Feuchtwasser einen großen Anteil an einen gut funktionieren Feuchtwerk hat.
Besonders die Parameter Zusätze, Walzenmaterial und Druckprodukt sollten miteinander abgestimmt sein.Damit ist gemeint: Mit welcher Rohwasserqualität, welchen Walzenwerkstoff und welchen Druckprodukt ( Etiketten, Verpackungen etc.) geht ihr an den Start. Das sind nur einige Basics die zu beachten sind. Gerne könnt ihr weitere Basics in meinen Buch "Druckmaschinen Insider" nachlesen.
Häufig sind schlecht justierte Walzen ein Grund für die Probleme. So kann die Justierung zur Platte schnell mal kontrolliert werden, auch die Tauchwalze und Dosierwalze machen meistens einen guten Eindruck. Da es sich unmittelbar im Sichtbereich befindet. Doch viele Bediener scheuen sich oder aus Unwissenheit die Chromdosierwalze (Dicke Berta) auszubauen und die Justierungen der anderen Walzen zu kontrollieren. Dabei ist der Zeitaufwand bei regelmäßiger Anwendung eher gering.  Einige Male Vorwärts / Rückwärts tippen und eine Beurteilung der Parallelität und Dicke der Kontaktstreifen ist erledigt. Sogar kleine Justierungen sind dabei möglich. Bei Zeiten sollte das Feuchtwerk dann komplett ausgebaut und die Walzenoberfläche und der Durchmesser kontrolliert werden. Natürlich können die Walzen auch ausgetauscht werden. In diesem Atemzug bietet sich eine Reinigung festinstallierte Walzen an.
Wer unsicher bei der Justierung der Feuchtwerke sein sollte, kann in der Bedienungsanleitungen nachschauen oder sich durch Instrukteure helfen lassen. Hilfsmittel wie Streifenkarte oder sogar ein NIPCON zur Beurteilung der Kontaktstreifendicke wären vorteilhaft. Eine Feuchte-Testform wie z.B. von der Fogra hilft bei der optimalen Einstellung.
Von Bedeutung ist auch, mit welchem Waschmittel ihr das Feuchtwerk bzw. die Feuchtwalzen reinigt. Nicht alle Waschmittel sind für den Walzenwerkstoff im Feuchtwerk geeignet oder Freigegeben. Es kann schnell zu defekten Oberflächen im Werkstoff und/oder Verunreinigungen im Feuchtwasser kommen.


Solltet ihr nicht sicher sein, ob und welches Waschmittel für eure Feuchtwalzen geeignet ist, könnt ihr das beim Hersteller oder Lieferanten nachfragen.


Fazit:
Durch Kontrollen der Justierungen und visuellen Beurteilungen der Walzenoberflächen, kann man Problemen vorbeugen.Ebenfalls ist es anzuraten das Prozesswasser zu kontrollieren und mit dem Druck-und Maschinen-Portfolio abzustimmen.Durch eine regelmäßige Anwendung der Kontrollen ist eine stabilere und qualitative Produktion zu erreichen.

Gerne sind Kommentare und Feedback erwünscht.

Ich wünsche nun allen eine gute Zeit und viel Erfolg.

Euer Uwe Schulczek

Kommentare

  1. Arbeiten an diesen Maschinen noch gelernte Drucker oder sind es nur noch Maschinenbediener was ja in der heutigen Zeit immer bevorzugt wird einem Drucker würde ich die Hammelbeine Langziehen.

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